das hört sich fast nach Urlaub an. Dem war jedoch „leider“ nicht so. Nachdem uns (Mario etwas weniger) Yoga schon immer interessiert hat, wir jedoch der Meinung waren, dass uns die Übungen zu „ruhig“ seien, wussten wir bis dato nicht viel darüber. Daher sahen wir in dem Besuch des Sivananda Ashram (www.sivananda.org/ndam) eine gute Möglichkeit mehr über Yoga zu erfahren bzw. es zu lernen. Wessen wir uns jedoch nicht bewusst waren, ist die Tatsache, dass Yoga eine „Philosophie“ ist und die körperlichen Übungen nur ein „kleiner“ Teil (4h/Tag) davon sind.
So, aber nun geht es wieder zurück in die Zivilisation – Mumbai steht als nächstes am Programm
Exkurs:
Yoga bedeutet eigentlich die Vereinigung von dem EGO mit dem Universum. Es ist die Vereinigung von Körper, Geist und Seele. Yoga kann im Grunde durch 4 Arten ausgeübt werden..
- Karma Yoga = selbstloses Bedienen
- Bhakti Yoga = Hingabe zu Gott
- Raja Yoga = disziplinieren und strukturieren der Gedanken / unseres Kopfes
- Inana Yoga = das studieren, lesen, diskutieren und analysieren von Literatur
Die körperlichen Übungen (=Asanas / HATJA Yoga) sind ein Teil von Raja Yoga. Während dem Ausüben der einzelnen Posen bedarf es viel an Konzentration und dem Fokusieren der Gedanken. (Kopfstand = king of Asanas ;-))
Dementsprechend drehte sich an diesem spirituellen Ort nicht alles um die körperliche Ausübungen sondern auch um die Vermittlung der anderen Yoga Arten.
Das sogenannte Karma Yoga (selbstloses Arbeiten), was auch als das „schwierigste“ Yoga bezeichnet wird, lernten wir gleich intensiv an unserem ersten Tag kennen, zum Beispiel durch das „kollektive Holzschleppen“ in der Gruppe. Weiteres gab es für jeden Teilnehmer auch ein tägliches Karma Yoga. Heike = Teefrau / Mario = Müllmann.
05:20 – Weckruf
06:00 – Satsang (Mediation, singen, Vorträge)
08:00 – Yoga Stunde
10:00 – Brunch
11:00 – Karma Yoga (M = Mülleimer ausleeren)
12:30 – Coaching Stunde
13:30 – Tee Pause
14:00 – Vortrag
15:30 – Yoga Stunde
18:00 – Abendessen
20:00 – Satsang
22:30 – Bettruhe
Obwohl gerade die „Satsang“ Stunden mit dem frühen Aufstehen sehr gewöhnungsbedürftig waren und wir zu Beginn eigentlich nie darauf Lust hatten, war die Teilnahme daran verpflichtend und wurde auch durch Anwesenheitslisten kontrolliert. Für manche wird sich das jetzt eher wie eine Yoga Schule anhören, was vielleicht auch eine bessere Bezeichnung sein würde.
Die Beziehung Satsang und Mario wurde nie wirklich innig. So machte er sich öfters gleich nach der Meditation aus den Staub und überließ den Anderen das 'sektenähnliche' Singen.
Wie effektiv Meditation bzw. die Hingabe und Aufgabe zu Gott sein kann, bekamen wir mit eigenen Augen zu sehen. Im örtlichen Tempel von Neyyar Dam wurde ein für uns unfassbares Ritual zum Geburtstag von dem Gott „Subramanya“ abgehalten. Dies ist nichts für schwache Nerven. Zahlreiche junge Männer (sogar Kinder) zeigten ihre starken Meditationskünste durch das durchstechen von Hacken an verschiedenen Körperstellen und das anschließende Aufhängen für 16h an die angebrachten Häcken. Die Bilder sagen mehr als tausend Worte. Dieses Ritual wurde wie bei uns ein Zeltfest abgehalten, das Highlight waren jedoch nicht die durchstochenen Männer sondern ein über heiße Kohlen laufender Verrückter.
Wie dem auch sei, wir haben die Zeit hier sehr genossen und mussten feststellen, dass uns die zwei Wochen sehr gut getan haben. Einerseits ist dieses Ashram ein besonderer Ort um sich zurückzuziehen, seine Gedanken zu sortieren und inneren Frieden zu finden. Andererseits war es eine tolle Möglichkeit Yoga intensiv zu lernen.
Witzigerweise waren wir nicht die einzigen, die hier nach Ruhe, inneren Frieden und intensiven Yoga Praxis suchen und somit lernten wir zahlreiche Gleichgesinnte aus allen Ecken unseres Planeten kennen.
Leider reichten die zwei Wochen nicht aus, um uns zu einem 100 % Yogi zu bekehren. Abstinenz von verschiedenen Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Eier, Zwiebel, Knoblauch), Alkohol, Sex, Drogen sowie das strikte meditieren, chanten und studieren als auch die völlige Aufgabe / Hingabe zu Gott haben uns davon etwas abgeschreckt. Doch wer weiß, vielleicht kommen wir ja wieder ;-)
PS: in Reith bei Kitzbühel gibt es auch ein Sivananda Ashram!
So, aber nun geht es wieder zurück in die Zivilisation – Mumbai steht als nächstes am Programm
respekt heike, machst eine ziemlich gute figur am kopf ;) ihr habt in australien ja dann ein monat zeit mir das beizubringen. bussals pezi
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