H&M on the road ....

Donnerstag, 28. Juni 2012

Indien - Auf der Flucht


...vor dem Monsun!
Wie schon erwähnt breitet sich der Monsun ab Anfang Juni von Süden Richtung Norden aus und erfasst ab Juli den kompletten Subkontinent.

In den ersten 14 Tage hatten wir enormes Glück, denn wie wir in einer Zeitung lesen konnten hat es in diesem Zeitraum um 50% weniger geregnet als normalerweise. Doch in Mumbai sollte sich alles ändern! Den ersten Tag regnete es ca. 15x10min, aber diese hatten es in sich. Am zweiten Tag regnete es 15x10min nicht, und diese hatten es auch in sich, denn dann fühlte es sich an wie in einer Dampfsauna. Sogar wie eine mit Salz, denn das angrenzende Arabische Meer pumpte Meeresluft in die Stadt.
Aber nichtsdestotrotz, wir ließen uns nicht aufhalten die Stadt zu erkunden.
Mumbai (Bombay) bestand ursprünglich aus 7 Inseln, welche nachdem sich die Briten die Region unter den Nagel gerissen hatten, durch eine ehrgeizige Landgewinnung per Menschenhand zu einer verbunden wurde. Nun bewohnen zwischen 16 und 18 Mio. (keiner weiß es genau) Menschen die Stadt. Aber es ist nicht eng wie man vermuten möchte. Inder brauchen wirklich ganz wenig Platz!

Neben dem Hotel Taj Mahal Palace und dem Cafe Leopold, beides Ziele der Terroranschläge von 2008 war auch der Gateway of India in direkter Nachbarschaft zu unserer Unterkunft.

Nach dem wir einige historische Gebäude besichtigt hatten, beschlossen wir den Dharavi Slum zu besuchen - natürlich nicht ohne Guide. Der Dharavi Slum ist der zweitgrößte in Asien und war Schauplatz des Movies Slumdog Millionär. Alleine dort wohnen über eine Million Menschen auf einer Fläche so groß wie das Urfahrmarktgelände x2.
Was allerdings überraschend war ist, dass es eigentlich eine Stadt in der Stadt ist. Es gibt eigene Schulen, Krankenhäuser, etc.(aber keine Polizeistation) und eine beachtliche Akademikerquote!
Noch verblüffender war, dass dieser Slum in unseren Augen ein überdimensionales Altstoffsammelzentrum ist. Die 3 Hauptgewerbe (BIP/Jahr 550 Mio. USD) sind Müllrecycling, Lederwarenherstellung und Töpferware. Es wird hier eine Unmenge an Müll wieder aufbereitet. Der Müll kommt von den Müllsammlern aus ganz Mumbai. Nur haben die anscheinend dort gesammelt, wo wir nicht waren ;)

Was wir in Mumbai das erste Mal in Indien zu Gesicht bekamen, waren die vielen bettelnden, verwahrlosten Kinder. Allerdings gibt es auch hier eine Bettelmafia und es ist durchaus üblich, dass man sich von einer Bekannten ein Kind leiht, um ein bisschen betteln zu gehen. Und natürlich sind Touristen die erste Adresse, aber selbst die Inder rieten uns ab weder Geld noch Nahrung zu geben.
Unter all den Einwohner Mumbais mischen sich auch 20000 Parsen, die eine ganz eigenwillige Bestattung zelebrieren. Weil in deren Kultur Wasser, Feuer und Erde heilig sind werden die Leichen zerstückelt und anschließend auf den Turm des Schweigens gebracht, damit die Aasgeier den Rest erledigen können. Selbstverständlich darf man den Turm nicht besichtigen, aber so unbedingt wollten wir ohnehin nicht rauf ;)

Sehr sehr bald am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Wieder etwas weg vom Monsun. Als wir in Udaipur/Rajasthan ausstiegen begrüßte uns wolkenloser Himmel, niedrige Luftfeuchtigkeit und 40°C. Laut den Locals hatten wir in etwa 1 Woche Vorsprung gegenüber dem Monsun.





Rajasthan ist nicht nur bekannt für die vielen Paläste und Forts, sondern auch für die traditionelle Kopfbedeckung (Turban), welche durch Farben und Wickeltechnik signalisiert welcher Kaste, Religion, Berufsstand, sozialen Stand und Herkunft angehört.
Die Frauen signalisieren diese Dinge mittels Kleider und Schmuck.

Udaipur ist echt bezaubernd, klein, historisch und für indische Verhältnisse sauber. Es gibt 3 Seen die ein Maharana in Auftrag gab und diese wurden per Hand gegraben.

Exkurs
Maharana = Herrscher und Krieger/Kämpfer
Maharatscha = Herrscher, Bauherr von Palästen und nicht tapfer


Auf einem dieser Seen ist auf einer Insel das umwerfende Lake Palace Hotel (Schauplatz des James Bond Films Octopussy), aber unserer Aufmerksamkeit galt dem riesigen Palast von Udaipur. Die Temperatur machte es untertags sehr mühsam sich zu bewegen. So chillten wir ein wenig in unserem bezaubernden Hotel.

Gleich am nächsten Tag ging es weiter nach Jodhpur per Bus. (Soll 13:30 – 19:30 Ist 14:10 – 21:15)
Wir dachten sofort an die ÖBB...
Jodhpur hieß früher Marwar, was Land des Todes bedeutet. Jetzt wird sie auch Blaue Stadt genannt, wobei Mist Stadt aber besser passen wuerde, denn diese Stadt war die schmutzigste die wir auf all unseren bisherigen Reisen gesehen hatten. In manchen Straßen hatte man nicht die Möglichkeit seine Füße auf Asphalt zu setzen, weil er von Müll und Fäkalien verdeckt war! Würde es das Fort Mehrangarh nicht geben, sollte man einen großen Bogen um diese Müllhalde machen. Das Fort ist sehr beeindruckend, beherbergt mehrere Paläste und konnte trotz vieler Kämpfe nie kriegerisch eingenommen werden. Wer braucht denn Kriege, wenn man auch heiraten kann ;).

Zum Glück konnten wir nach nicht einmal 18h diese Stadt verlassen und fuhren schnurstracks ins kleine bezaubernde Pushkar. H musste das Dörfchen allerdings alleine erkunden, da M mit Fieber und Durchfall im Hotel bleiben musste. Ein Andenken an das Essen in Jodhpur.
Das Dorf ist in ganz Indien als Pilgerort bekannt und es gibt unzählige Tempel und einen See, wo sich sogar andersgläubige reinwaschen dürfen. Priester verkaufen dort Gebete und Blumen, die man dann in den See werfen kann. (Touristenfalle!) In Pushkar hatte es kuschelige 42°C, aber mit einer Klimaanlage, die zwar meist von einem Stromausfall lahmgelegt wurde, ließ es sich aber aushalten.
Nach 2 Tagen machten wir uns auf den Weg in die Rosa Stadt Jaipur. Mittlerweile hatten wir ca. 14 Tage Vorsprung auf den Monsun. Die Hauptstadt von Rajasthan verdankt den Namen den vielen rosa Häusern und dem rosa Palast. Wieder hatte es über 40°C und wieder musste Heike ganz alleine in die große, weite Stadt. Überraschenderweise war es für eine indische Großstadt überaus sauber und die Häuser im Stadtkern waren sehr gepflegt. Paläste gibt es in Jaipur wie Sand am Meer. Wer das wohl alles bezahlte ;)
Jaipur ist der ideale Ausgangspunkt für eine Tigersafari im Ranthambore Nationalpark. Wir mussten nur 2h mit dem Zug nach Sawai Madophure fahren. So in etwa kann man sich die Hölle vorstellen. Es hatte 44°C und man wusste nicht wo man sich vor der Hitze verstecken sollte. Die beste Möglichkeit wäre eigentlich der Swimmingpool gewesen, aber der wahr derart trüb, dass man nur 20cm tief sehen konnte. Unser Zimmer hatte keine Klimaanlage und der Ventilator verteilte nur die heiße Luft. (Das Zimmer mit Klimaanlage war doppelt so teuer – jetzt wissen wir warum!). Die Nacht war ein Albtraum, es hatte sicher 35°C. Heike machte auch noch einen Aufguss, indem sie meinte, dass man Wasser auf den Boden verteilen sollte. Danach war es gar nicht mehr auszuhalten – bis Heike die wirklich glorreiche Idee hatte nasse Handtücher auf unsere Körper zu legen.
Nach einer kurzen Nacht brachen wir um 5h zum Nationalpark auf. Und wir hatten wirklich Glück! Wir konnten einen der 35 Tiger bei seinem Morgenstreifzug beobachten. Abgesehen von dem Tiger konnten wir auch noch seine potenzielle Beute sehen und dann ging es auch schon wieder retour zur Hölle. Wir waren echt sehr glücklich, diesen Hitzepol Richtung Agra und somit in einen anderen Bundesstaat wieder verlassen zu können.
Namaste!
 

Donnerstag, 14. Juni 2012

Indien - 2 Wochen Yoga Vacation

das hört sich fast nach Urlaub an. Dem war jedoch „leider“ nicht so. Nachdem uns (Mario etwas weniger) Yoga schon immer interessiert hat, wir jedoch der Meinung waren, dass uns die Übungen zu „ruhig“ seien, wussten wir bis dato nicht viel darüber. Daher sahen wir in dem Besuch des Sivananda Ashram (www.sivananda.org/ndam) eine gute Möglichkeit mehr über Yoga zu erfahren bzw. es zu lernen. Wessen wir uns jedoch nicht bewusst waren, ist die Tatsache, dass Yoga eine „Philosophie“ ist und die körperlichen Übungen nur ein „kleiner“ Teil (4h/Tag) davon sind.

Exkurs:
Yoga bedeutet eigentlich die Vereinigung von dem EGO mit dem Universum. Es ist die Vereinigung von Körper, Geist und Seele. Yoga kann im Grunde durch 4 Arten ausgeübt werden..
  • Karma Yoga = selbstloses Bedienen
  • Bhakti Yoga = Hingabe zu Gott
  • Raja Yoga = disziplinieren und strukturieren der Gedanken / unseres Kopfes
  • Inana Yoga = das studieren, lesen, diskutieren und analysieren von Literatur
Die körperlichen Übungen (=Asanas / HATJA Yoga) sind ein Teil von Raja Yoga. Während dem Ausüben der einzelnen Posen bedarf es viel an Konzentration und dem Fokusieren der Gedanken. (Kopfstand = king of Asanas ;-))


Dementsprechend drehte sich an diesem spirituellen Ort nicht alles um die körperliche Ausübungen sondern auch um die Vermittlung der anderen Yoga Arten.

Das sogenannte Karma Yoga (selbstloses Arbeiten), was auch als das „schwierigste“ Yoga bezeichnet wird, lernten wir gleich intensiv an unserem ersten Tag kennen, zum Beispiel durch das „kollektive Holzschleppen“ in der Gruppe. Weiteres gab es für jeden Teilnehmer auch ein tägliches Karma Yoga. Heike = Teefrau / Mario = Müllmann.











Weitere Yoga Arten waren in dem täglichen Ablauf eingebaut:
05:20 – Weckruf
06:00 – Satsang (Mediation, singen, Vorträge)
07:30 – Tee Pause (H = Tee holen und retour bringen)
08:00 – Yoga Stunde
10:00 – Brunch
11:00 – Karma Yoga (M = Mülleimer ausleeren)
12:30 – Coaching Stunde
13:30 – Tee Pause
14:00 – Vortrag
15:30 – Yoga Stunde
18:00 – Abendessen
20:00 – Satsang
22:30 – Bettruhe

Obwohl gerade die „Satsang“ Stunden mit dem frühen Aufstehen sehr gewöhnungsbedürftig waren und wir zu Beginn eigentlich nie darauf Lust hatten, war die Teilnahme daran verpflichtend und wurde auch durch Anwesenheitslisten kontrolliert. Für manche wird sich das jetzt eher wie eine Yoga Schule anhören, was vielleicht auch eine bessere Bezeichnung sein würde.
Die Beziehung Satsang und Mario wurde nie wirklich innig. So machte er sich öfters gleich nach der Meditation aus den Staub und überließ den Anderen das 'sektenähnliche' Singen.


Wie effektiv Meditation bzw. die Hingabe und Aufgabe zu Gott sein kann, bekamen wir mit eigenen Augen zu sehen. Im örtlichen Tempel von Neyyar Dam wurde ein für uns unfassbares Ritual zum Geburtstag von dem Gott „Subramanya“ abgehalten. Dies ist nichts für schwache Nerven. Zahlreiche junge Männer (sogar Kinder) zeigten ihre starken Meditationskünste durch das durchstechen von Hacken an verschiedenen Körperstellen und das anschließende Aufhängen für 16h an die angebrachten Häcken. Die Bilder sagen mehr als tausend Worte. Dieses Ritual wurde wie bei uns ein Zeltfest abgehalten, das Highlight waren jedoch nicht die durchstochenen Männer sondern ein über heiße Kohlen laufender Verrückter.


Wie dem auch sei, wir haben die Zeit hier sehr genossen und mussten feststellen, dass uns die zwei Wochen sehr gut getan haben. Einerseits ist dieses Ashram ein besonderer Ort um sich zurückzuziehen, seine Gedanken zu sortieren und inneren Frieden zu finden. Andererseits war es eine tolle Möglichkeit Yoga intensiv zu lernen.

Witzigerweise waren wir nicht die einzigen, die hier nach Ruhe, inneren Frieden und intensiven Yoga Praxis suchen und somit lernten wir zahlreiche Gleichgesinnte aus allen Ecken unseres Planeten kennen.


Leider reichten die zwei Wochen nicht aus, um uns zu einem 100 % Yogi zu bekehren. Abstinenz von verschiedenen Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Eier, Zwiebel, Knoblauch), Alkohol, Sex, Drogen sowie das strikte meditieren, chanten und studieren als auch die völlige Aufgabe / Hingabe zu Gott haben uns davon etwas abgeschreckt. Doch wer weiß, vielleicht kommen wir ja wieder ;-)
PS: in Reith bei Kitzbühel gibt es auch ein Sivananda Ashram!

So, aber nun geht es wieder zurück in die Zivilisation – Mumbai steht als nächstes am Programm

Dienstag, 5. Juni 2012

Indien – ein Staat, viele Welten


Hardfacts:*
Einwohner: 2.Platz (1,2 Milliarden)
Größe: 7. Platz
BIP: 11. Platz
BIP/Kopf: 138.Platz
Alphabetisierungsrate: 74%
Lebenserwartung: 64,35 Jahre
Regierungsform: parlamentarische Demokratie
Religion: Hinduismus 80% - Islam 13% – Christentum 3% Sikhismus 2% – Rest 2%
Sprache: da es 21 verschiedene Sprachen gibt ist Englisch und Hindi Amtsprache
5 größte Städte: Mumbai – Delhi – Kolkata – Chennai - Bangalore
Rekorde: größtes Eisenbahnnetz der Welt; Mann mit längsten Fingernägel (43cm); Frau mit längsten Haaren (6,5m)

*ab sofort möchten die Autoren den Lesern diese Informationen nicht vorenthalten / Quellenangaben auf Anfrage ;)

Die Geschichte des Subkontinents ist extrem spannend. Nach dem Erlangen der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahre 1947 entstanden aus Britisch-Indien die Staaten Indien (Hindus), Pakistan und Bangladesch (beides Muslime).
Der endlose Konflikt mit Pakistan um die Region Kaschmir scheint sich trotz den Terrorattentat in Mumbai 2008 ein wenig zu entspannen. Obwohl 1947 Religionen Staatsgrenzen schafften, leben jetzt in Indien sämtliche ethnische Gruppen sehr friedlich miteinander.

Curry, Chai, Lassi. Marsala Dosa, Naanbrot mit Ghee, Dhal, Molee, Idlis – nach unserer subjektiven Meinung lässt ein jeder indische Straßenkoch unsere Haubenköche wie 'Nackerbatzln' dastehen. Kein Wunder bei der Vielfalt an Gewürzen die in der indischen Küche anzutreffen sind.
Kulinarisch ist Indien das Paradies auf Erden!


Aber der Reihe nach. Nach unserem Flug von Chengdu nach Bangalore mit Air China (wie immer +1h Verspätung) betraten wir um 2:00 indischen Boden. Seit diesem Zeitpunkt zaubert uns das Englisch der Inder stets ein Lächeln auf die Lippen, es ist tatsächlich wie im Fernsehen. Die Einzigen die uns kein Lächeln auf die Lippen zaubern, sind die Taxi- und Rikshawfahrer! Immer muss man um den Fahrpreis feilschen, denn den Taxometer schalten sie nur sehr ungern ein. Aber was soll's – am Besten ist es, man lässt sich als 'Schlepperopfer' missbrauchen. So zahlt man nur mehr einen kleinen Betrag, wenn der Fahrer seine Fahrgäste in ein/zwei Souveniershops kutschiert. Dort sieht man sich 3 Minuten um und geht wieder. Währenddessen holt sich der Fahrer seine Provision (Geld oder Diesel) vom Shopbetreiber. Eine sogenannte „win-win-win“ Situation ;-).

 
Bangalore ist eine äußerst gewöhnungsbedürftige Stadt. Die anstehende Monsunzeit bringt einen Mix aus Hitze (32°C-38°C) und hoher Luftfeuchtigkeit (75% und mehr). Neben Auto, Lkw, Bus, Rikschaw, Motorrad, Moped, Fahrrad und Fußgänger gibt es in dieser Metropole (sowie in ganz Indien) auch Kühe als Verkehrsteilnehmer.
Diese heiligen Tiere gehen oder liegen einfach auf den Straßen herum. Hat schon mal jemand Kühe auf der Dinghofer- oder Freistädter Straße gesehen?

Wir verbrachten nur einen halben Tag in der Stadt, wo wir ein bisschen umherirrten und uns dann einen indischen Alltag an einem Bahnhof anzusehen. Von dort ging es dann mit dem Nachtzug weiter nach Kochi im Bundesstaat Kerala.

Österreichische Bundesbahn = Mercedes
Chinesische Staatsbahn = Opel
Indische Eisenbahn = Trabant (uns fällt kein schlechterer Vergleich ein ;))

Exkurs:
Seit einer schriftlichen Beschwerde eines indischen Fahrgastes im Jahre 1909 gibt es immerhin Toiletten in den Waggons. Dieser Fahrgast verpasste während der Toilettenpause die Weiterfahrt (hihihi). Mittlerweile setzt sich die Bill-Gates-Stiftung für ein neues Toilettensystem ein, damit die täglich 14 Mio. Fahrgäste nicht mehr der Gefahr einer Ruhransteckung ausgesetzt sind.

Unsere Zugfahrt lässt sich nicht in Worte fassen. Der Zug wackelte so stark, dass man Angst hatte mitsamt dem löchrigen Leintuch von der Liegefläche (ca. 185x40) zu rutschen. Der Vorhang des Schlafplatzes diente nicht zum Schutz des Runterfallens, sondern zur Abwehr der Klimaanlage, die erbarmungslos sibirische Kälte produzierte.
Aber trotzdem – man hatte SEINEN Platz. In der Kategorie Sleeper werden Menschen solange hineingestopft bis sie beinahe aus den Fenster wieder raus zu fallen drohen. Können sie eh nicht, es sind ja Gitterstäbe bei den Fenstern angebracht. Manche fanden dann nur mehr auf den Gepäckablagen Platz. Echt sehenswert ;)

                                           





In Kerala besuchten wir die Orte Fort Cochin und Munnar. Fort Cochin liegt direkt am Arabischen Meer und gleich neben den bekannten Backwaters.



Dieses natürliche Kanalsystem (Süß- und Salzwasser; je nach Strömung und Wetterlage) ließ sich am besten mit einem kleinen Boot erkunden. Der Antrieb waren 2 Männer mit großen Bambusstöcken, die uns fortbewegten indem sie die Stöcke bis zum Grund des Wassers tauchten und anschoben. Gemütlich - allerdings waren sie so langsam, dass M mal ein wenig mithalf!






Die wenigen Familien die dort wohnen, verdienen ihren Lebensunterhalt mit fischen, dem Herstellen von 'Kokoshaarseilen' und der Produktion von Calciumcarbonat (aus Muscheln!!).


Bei diesem Ausflug lernten wir mal wieder ein paar nette Menschen kennen, mit denen wir auch die folgenden Tage verbrachten. In Cochin geht man abends zum Essen an den Hafen mit den chinesischen Fischernetzen und kauft sich frischen Fisch (Hai, RedSnapper, Thunfisch, Seezunge, uvm.). Mit dieser Beute sucht man sich ein Restaurant (überdachte Küche mit Stühlen und Tische davor) wo man sich den Fisch im Bananenblatt herbrutzeln lässt. Ein Lassi dazu – was will man mehr? ;)


Ins bergige Munnar führen wir dann alleine weiter. Diese Gegend im Landesinneren ist bekannt für den Anbau von Tee. Mit einem Scooter fuhren wir auf eigene Faust durch die umliegenden Berge. Nicht zu glauben wie schön es dort war.



Der nächste Stop wird äußerst spannend – es geht für 2 Wochen in ein Yogacamp (SirvanandaYoga Vedanta Centre). Nach dem straffen Stundenplan könnte es auch eine Yogaschule sein!
5:20 Tagwache – 22:00 Bettruhe.

"Jaya Ganesh, Jaya Ganesha, Jaya Ganesha Paahimaam" ...... "Shanti .... Shanti.... Shanti"

Bis Bald