Thailands Hardfacts:
Einwohner: 20.Platz (69 Mio.)
Größe: 49. Platz
BIP: 31. Platz
BIP/Kopf: 91.Platz
Alphabetisierungsrate: 96%
Lebenserwartung: 73,6 Jahre
Regierungsform: konstitutionelle Monarchie mit einem parlamentarischen System
Religion: Buddhismus (beinahe 100%)
Sprache: Thai
Nachbarländer: Kambodscha, Laos, Myanmar (Burma) und Malaysien (einziger Nachbar ohne Grenzstreitigkeiten)
Nationalsport: Thaiboxen
Rekorde: der teuerste Hund der Erde lebt hier (€40.000.-), längster Kuss der Welt (vollbracht von 2 Männern)
Reisen kann so einfach sein! (verglichen mit Indien)
a) Zugtickets 10min vor der Abfahrt kaufen - nicht 10 Tage vorher
b) vielseitiges Angebot im Supermarkt – anstatt Kioske mit 30 verschiedene Artikel
c) hilfsbereite Thais ohne Hintergedanke – anstatt Schlepper
d) auf ebenen Gehsteigen die Umgebung wahrnehmen – anstatt Hürdenparcours durch Fäkalien
e) einfaches orientieren in kleinen Dörfer – anstatt indische Stadtlabyrinthe
f) saubere Toiletten inkl. Klopapier – anstatt Löcher im Boden
g) anonymes Bewegen außerhalb der Herberge – anstatt 'hello my friend....'
h) faire Preise – anstatt als wandelnder Geldschein betrachtet zu werden
i) zivilisierter Verkehr ohne hupen – anstatt wahnsinnige jeder-gegen-jeden Rennen
j) Busse, von denen man weiß, wo sie hinfahren – anstatt Fahrten ins Ungewisse
In Bangkok angekommen dachten wir, so musste sich der Garten Eden anfühlen. Nach 5 Wochen Indien, würde es sich wahrscheinlich überall perfekt anfühlen.
Alles war sauber und man konnte mal wieder ohne eigenen Hüttenschlafsack nächtigen. Einfach in Supermärkte ums Eck Frühstück kaufen gehen ohne um den Preis feilschen zu müssen und sogar noch eine vielseitige Auswahl zu haben.
Eigentlich unglaublich wie genügsam wir Menschen sein können, wenn das Angebot nicht vorhanden ist. 'Was man nicht sieht, will man nicht'!
Nach kurzem Aufenthalt in Bangkok, mit Besuch beim Schneider für Maßanzüge und Hemden/Blusen, ging es mit dem Zug in den Norden nach Ayuthaya. Ayuthaya ist in Thailand eine der wichtigsten historischen Städte. Die einstige Hauptstadt des Siams (früherer Name Thailands/alle die das Brettspiel Risiko kennen, kennen Siam ;)) war ab dem 14 Jahrhundert für über 400 Jahre lang das Zentrum des Königreiches Siams. In der netten Kleinstadt wimmelte es nur von Tempel- und Palastruinen, die man toll per Fahrrad erkunden konnte. Spätestens ab 19 Uhr musste man ein trockenes Plätzchen gefunden haben, denn ab diesem Zeitpunkt öffnete täglich der Himmel für mehrere Stunden seine Schleusen. Was hier vom Himmel fiel hatte nichts mehr mit Regen zu tun.
Nach 2 Tagen Aufenthalt ging es ab in den Süden. Dabei verweilten wir nur 24 Stunden im öden Phretchaburi bevor wir weiterfuhren nach Hua Hin. Hua Hin ist das Wochenendmekka der Bangkoker und erinnert ein wenig an eine spanische Partyinsel. Auf alle Fälle sahen wir in den 2 Tagen mehr Touristen als in den vorangegangenen 3 Monaten zusammen ;)
Von dort machten wir uns schnurstracks auf den Weg nach Koh Tao zur Tauchschule Crystal Diving. Neben der 7-tägigen Ausbildung zum Advanced Open Diver blieb noch etwas Zeit zum Relaxen auf den Postkartenstränden der Insel übrig.
Ab den Zeitpunkt wo wir erfuhren, dass man für den Grundkurs einen schriftlichen Test erfolgreich absolvieren musste, war Heike nicht mehr zu Halten. Innerhalb 24 Stunden konnte sie die 80 Seiten auswendig. Nur zum Essen legte sie das Buch zur Seite, ließ es aber nicht aus den Augen. Aber es hat sich gelohnt – H absolvierte den Test mit 98%, M schaffte ihn (sehr zum Ärger von H ;)) mit 100%. (war eh Teamwork)
Die Tauchgänge waren extrem surreal, wie wenn man in ein Aquarium eintauchen würde. Es war so schön still und die Korallenriffs mit den unzähligen bunten Fischen (Rochen, Moränen, Barracudas, Schildkröten, Nemos, Bannerfisch, etc...) ließen die 45 min wie im Flug vergehen.
Im Zuge der Advanced absolvierten wir die Schwerpunkte zum Wracktauchen, Nachttauchen (sehr beeindruckend, denn die meisten Tiere sind nachts wach), Tieftauchen (40m) und Navigationstauchen. Aber eigentlich kann man sich eh nicht verirren, man muss ja nur auftauchen.
Am letzten Tag versuchten wir die Insel mit einem geliehenen Scooter zu erkunden. Teilweise waren die Straßen dermaßen steil, dass die 125 ccm nicht ausreichten und der Beifahrer ein Stückchen zu Fuß gehen musste. Bei 35°C war das sehr schweißtreibend. Zum Glück war immer die selbe Person Beifahrer ;)
Grundsätzlich verteidigen sich Fische nur, wenn man a) sie bei der Paarung stört, oder b) in ihr Revier eindringt, während das Ergebnis der Paarung sich in diesem befindet.
Nach einer Woche auf der kleinen (klaustrophobischen) Insel waren wir trotzdem froh, wieder weiterzuziehen.
Nach einer beengenden Fahrt auf einem Nachtschiff setzten wir frühmorgens unsere Füße wieder aufs Festland. Wir teilten uns das Schiff mit anderen 148 Personen. Jeder Passagier hatte eine Matratze und einen Polster. Die Matratzen hatten asiatische Masse (ca.170x40) und die Polster waren so weich wie Steine. So lagen wir 9 Stunden wie die Sardinen in der Büchse, aber es war lustig. Wenn sich einer bewegte wurden 4 andere wach. Trotz dieses Massenkuschelns benötigte H als einziger Passagier eine Decke gegen die Kälte (28°C)
Im National Park Khao Sok, der Jungle dort ist einer der ältesten der Erde, bezogen wir für drei Tage ein Baumhaus mit Terrasse und eigenen Freiluftbadezimmer. So mussten wir zwar beim Duschen das Terrain mit Fröschen teilen, konnten dafür aber den Sternenhimmel bestaunen.
Die Hängematte auf der Terrasse wurde zu unserem Objekt der Begierde. Bemerkenswert waren auch die Wände, die aussahen wie ein Rattanmöbel. Der Vorteil daran war, das uns die Sonne durch die Wände wecken konnte. Zum Schlafen mussten wir uns unter ein riesiges Mosquitonetz verkriechen. Nachdem wir aber neben Mosquitos auch Riesenspinnen als Haustiere hatten, lies uns dieses dafür gut und ruhig schlafen.
Im Nationalpark selbst machten wir einen 2-Tagestrip um tiefer in den Jungle einzudringen.
Nach einer Fahrt mit einem Longboat, hatten wir noch Zeit ein bisschen im dortigen See zu schwimmen und die nähere Umgebung mit einem Kajak zu erforschen. Unser Schlafplatz waren kleine Hütten, die auf dem See trieben. Wir schliefen ausgezeichnet.
Am nächsten Morgen ging es zu Fuß durch den dichten Urwald. Noch dichter als der Urwald, war die Bevölkerungsdichte der Blutegel. Alle paar Meter mussten wir unsere Beine inspizieren, ob wir noch nicht angezapft wurden. Die sicherste Stelle war der Fluss, den wir mehrmals knietief durchwaten mussten. Anschließend kamen wir an Höhlen vorbei, die kommunistische Studenten von 1974 – 1982 als Versteck nutzten. Nach den 8 Jahren waren sie alle von den Blutegeln aufgefressen worden! Nein, so war es natürlich nicht - nach der Flutung eines Teiles des Nationalparkes durch den Bau eines Staudammes, war auch ihr Versteck nutzlos.
Derzeit verbringen wir die letzten Tage in Thailand (Phuket und nochmals Bangkok) im vollsten Luxus. Danke nochmals an Pezi, Alex, Doris und Georg, dass wir direkt von unserem geräumigen Hotelzimmer ins Pool hüpfen können und die Poolbar nur 4 Schwimmzüge von unserer Terrasse entfernt ist.
Unglaublich – den Betrag den sie hier für eine Nacht hinblättern mussten, war der selbe den wir in den 11 Tagen Ayutthaya + Pretchaburi + Hua Hin + ½ Koh Tao berappen mussten.
Dafür hatten wir ein Bett das so groß war, wie 8 Plätze auf dem Flüchtlingsschiff und wie in den vergangenen 3 Monaten die Wetterfee auf unserer Seite :)
Bis Bald in Australien