H&M on the road ....

Mittwoch, 25. April 2012

Mongolei - im Land der Nomaden


Zur Begrüßung in Ulaanbaatar (UB), der Hauptstadt der Mongolei, konnte man gleich mal ein Atomkraftwerk aus unserem Zugfenster bestaunen. Atomkraftwerke sind ja nicht wirklich unüblich, aber wenn es mitten in der Stadt steht und die Hälfte aller 2,5 Mio Mongolen in dieser Stadt lebt, ist dies doch eine Notiz wert.
Wie bereits erwähnt, die Hälfte der Bevölkerung lebt in UB. Das wäre so, wie wenn es 4 Mio Wiener gäbe...uaah schnell einen anderen Gedanken.

Dass das Land bis 1990 kommunistisch regiert wurde, müsste eigentlich nicht erwähnt werden. Das Stadtbild wird von Sowjetbauten dominiert, obwohl jedoch schon einige neue, moderne Komplexe im Zentrum gebaut wurden/werden. Mit dem Fall der Sowjetunion war es auch in der Mongolei vorbei mit dem Kommunismus und eine demokratische Regierung wurde installiert. Zu diesem Zeitpunkt kehrte auch der Buddhismus (bzw. die Religionsfreiheit) zurück, welcher von den Kommunisten nicht nur verboten worden war, sondern auch mit der Vernichtung von zahlreichen Klöstern und der Ermordung von 30000 Mönchen beinahe ausgelöscht wurde.

Der ganze Stolz der Bevölkerung liegt jedoch schon einige Jahrhunderte zurück. Chinggis Khaan und später seine Söhne eroberten beinahe den ganzen Eurasischen Kontinent. Im 13. und 14. Jahrhundert erstreckte sich das mongolische Reich vom Pazifik über China, Thailand, Halb Russland, Iran, Irak, Türkei bis nach Bulgarien und hatte auch Zugang zum Mittelmeer. Kein anderer Eroberer hatte ein derart großes Reich unter seine Fittiche.

UB ist eine ausgesprochen eigenwillige, aber interessante Stadt. Auf der einen Seite das moderne Westliche und auf der Anderen das Traditionelle. Es gibt in UB 3 Möglichkeiten ein Dach über den Kopf zu haben. Haus, Wohnung oder Jurte. Dies ist ein robustes, komfortables Zelt, welches als mobiles Zuhause dient. Eindeutig von Nomaden erfunden. Übrigens die Hälfte aller Mongolen wohnt in einer. Das führt zur flexiblen Nachbarschaft ;-)
Der Straßenverkehr in UB ist, bis man sich daran gewöhnt hat, lebensgefährlich! Mensch gegen Auto. Wer zuerst auf der Straße ist hat Vorrang. Die meisten Autos sind geländetauglich, was bei diesen Straßen eh ein 'must have' ist.
Informative Museen, Sights und natürlich die bereits asiatisch angehauchte Küche lässt einen Tag im Nu vergehen. Zum Glück interessiert es niemanden, für die paar Mongolen Kinofilme zu synchronisieren und so gingen wir sogar 2x ins Kino. Dank unserer Studentenausweise, die wir noch um 2 Semester verlängern konnten, kostete ein Film €2.-!
Generell lässt es sich hier äußerst günstig leben:
Essen für 2 -> €6.-
Busfahrt -> €0,10/pax
Hostel -> €5.-/pax und Nacht
Bier -> €1,70/0,5l (im Cafe und sogar frisch gezaft!)




Kaum außerhalb der Stadt, beginnt die Idylle. Wir genossen Wanderungen auf die umliegenden Berge, von denen man eine atemberaubende Sicht über UB hat.
Der Highlight war jedoch unser 2-tägiger Trip in den Gorkhi-Terelj National Park. Sensationelle Steinbildnisse und Berge, weite Steppenlandschaft gespickt von ein paar Jurten, unzählige Schafe, Kühe und Pferde die frei herumlaufen. Alle, ausser 2! Die mussten mit uns durch die Landschaft galoppieren.




 

 Fazit: Gewöhnungsbedürftige Großstadt, aber atemberaubende Landschaft. Dieses Land können wir nur weiterempfehlen für 'Sommer'urlauber!


Bis Bald in Peking!

Dienstag, 17. April 2012

Irkutsk & Baikalsee


Nach 80h (oder 5 Zeitzonen östlicher) im Zug waren wir sehr froh endlich aus dem Gefährt auszusteigen. In Irkutsk es war zu diesem Zeitpunkt 4:25h morgens und nur ein wacher Taxifahrer war aufzutreiben. Nachdem wir ihn mit unseren mitgebrachten Mozartkugeln 'bestochen' hatten, brachte er uns bis zum Eingang unseres extrem gut versteckten Hostel. Man muss sich vorstellen, in dieser tiefen Provinz sprechen alle ausschließlich Russisch, aber wir nur 5 Wörter. Man kommt sich vor wie in Vorarlberg ;-)

Irkutsk, auch Paris von Sibirien genannt, und seine 600.000 Einwohnern sahen wir erst nach dem Sonnenaufgang. Die Geschichte dieser Stadt ist hochinteressant, was auch die Gebäuden und Statuen bestätigten. Aufgebaut von Decemberisten, die nach der erfolglosen Dezemberrevolution von 1825 vom Zaren Nikolaus I nach Sibirien ins Exil geschickt worden waren. Mit Freude konnten wir feststellen das es hier angenehme 15°C hatte, sobald die Sonne auftauchte und der Wind verschwand. Nichtsdestotrotz machten wir uns am nächsten Morgen nach einer ausgiebigen Stadtbesichtigung auf den Weg zum Baikalsee, wo wir uns 4 Tage in ein Holzhaus einquartierten.
Am See angekommen trauten wir unseren Augen nicht. Man konnte kaum das gegenüberliegende Ufer sehen! Kein Wunder, an der breitesten Stelle ist er bis zu 60km. Vom Norden bis Süden erstreckt er sich über 636km (3x Linz-Salzburg-Linz). Beinahe auf seiner gesamten Fläche ist er über 1000m tief, an der tiefsten Stelle sogar 1637m! Somit verständlich, dass er mit 20% des gesamten frischen Süßwassers unseres Planeten gefüllt ist.
Wirklich imposant.

Da aber jetzt Mitte April ist, wurden wir Zeugen, wie das Eis langsam schmilzt und in der Eisdecke immer mehr und größere Löcher entstehen. Damit rundherum die Fischer ihre Fische räuchern können, für wen auch immer, denn im Ort waren höchstens 500 Menschen!
Wandern und Mountainbiken waren hier unsere Hauptaktivitäten, die bei bis zu 17°C echt Spaß machten. Diesen Bewegungsvorschuss werden wir wieder benötigen, denn bald sind wieder für weitere 2 Tage in der Transsibirischen Sardinenbüchse eingesperrt.



Bis Bald in Ulaanbaatar 



Nostalgisch durch/nach Sibirien





Die Kunst in Russland ist, den richtigen Bahnhof (in Moskau gibt es 8!!) den richtigen Zug, das richtige Abteil und das richtige B(r)ett zu finden. Denn die Russen glauben, der Rest der Welt spricht Russisch bzw. kann diese Hieroglyphen lesen.

Aber wir haben es geschafft mit russischer Delegation (großer Dank an Ljudmila &Andrey) sowie einer Schwedin im Schlepptau. Ausgerüstet mit Nahrungsmittel und Vodka für mehr als die ersten 4 Tage fuhren wir los. Übrigens Vodka zählt in Russland zu den Grundnahrungsmittel und ist auch für Vegetarier geeignet!

Mit einer Geschwindigkeit wie auch vor 100 Jahren tuckerten wir durch das riesige Land. In Perm, Ekaterinenburg, Omsk, Tomsk und wie die Städte alle heißen, blieben wir jeweils 20 Minuten stehen um mal frische Luft zu ergattern. So viele Dejàvus wie im Zug hatten wir noch nie ;-)
Nach einem mehrstündigem Mittagsschlaferl sah die Umgebung noch genauso aus wie vorher bzw. am Tag davor.

Nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Ausstattung unseres Zuges war noch aus der Zarenzeit. Jeder Gast kann ca. 1 m² sein Eigen nennen (Zum Glück verließen unsere Abteilmitbewohner unser Abteil schon nach halber Strecke). Mit einem Kohlenofen (jeder Waggon hatte einen eigenen) wurde für ein warmes Waggonklima und heißes Wasser im Samowar gesorgt. Die Toiletten waren auch sehr 'gewöhnungsbedürftig'. Die Notdurft führte geradewegs auf die Gleise. Aber zum Glück gibt es ja Vodka. Der Highlight an sich sind die mit Kunstleder überzogenen Bretter, die die russische Eisenbahngesellschaft Bett nennt. Bereits nach 48 Stunden verformt sich eine jede Wirbelsäule.









Trotz allem ist diese Zugfahrt empfehlenswert. Schlafen, lesen, Musik hören, essen, nichtstun und apathisch aus dem Fenster blicken, ist das beste Rezept um den stressigen Arbeitsleben aus Österreich zu entfliehen.

Dienstag, 10. April 2012

Kornspitz Mission

Liebe Freunde des Kornspitz,

ich habe ihn gefunden...... :-)
Ort: Moskau, Moo Moo Restaurant
Zeit: 9.04.2012 / 14:00
Kennzeichen: dunkle Farbe, 2x geschnitten.....


Mal schauen ob wir weitere finden.....

Liebesgruesse aus MOSKAU


Unsere 1. Station bringt uns zurueck in den Winter! In Moskau beginnt der Fruehling erst Anfang Mai. Damit der Schnee schneller aus der Stadt verschwindet, gibt es unzaehlige Mitarbeiter, die die wichtige Aufgabe haben, den Schnee zu zerkleinern. Damit er halt schneller schmilzt!!

 Ueberall in der Stadt gibt es wachsame Blicke, damit niemand etwas falsches sieht/macht.

Grundsaetzlich ist Moskau eine coole Stadt. Je naeher zum Zentrum, desto pompoesere Gebaeude und desto sauberer ist es. Hier 'rennt da Rubi'. Moskau ist schon sehr teuer!
Lenins Mausoleum am Roten Platz sahen wir uns nicht von innen an, da das unendliche umstaendliche (sozialistische) Anstellen in kleinen Grueppchen wirklich idiotisch und saukalt war.

Das Machtzentrum Russlands haben wir uns gleich zu Beginn angesehen - Der Kreml. Wie ueberall in der Stadt sind auch darin sehr schoene Kathedralen erbaut worden. Der wahre Reichtum Russlands ist jedoch in der "Waffenkammer" versteckt und gilt als eiserne Reserve.

 Die guten alten Zeiten sind auch in Moskau noch sichtbar. Einerseits am KGB Gebaeude (1. Foto), den 7 Lenin Schwestern (verstraeut in der ganzen Stadt), als auch am VDNKh Gebauede (2. Foto).

Tops & Flops
+ tolles U-Bahnnetz, cooles Hostel (Godzillas), freundliche Russen mit eingefrorenem Grinsen
- keine Sonne, Budgetplan ueberschritten, dreckig,

Auf gehts nach Irkutsk......





Donnerstag, 5. April 2012

...6...5...4...3...2...1...



...die letzten Tage in Österreich sind gezählt und strikt durchgeplant (und das ganz ohne BlackBerry ;) mit verschiedensten Dingen...



- tägliche Abschiedstreffen :-(
- Arztbesuche
- Rucksack Packtage (noch immer 15 kg ... wir kommen nicht runter)
- letzte Besorgungen (Dollar und Mozart Kugeln für unsere Bestechungen.... etc.)
- Wohnung umräumen ---> Alles in den Sportraum
- Rasen mähen
- Rennräder "einwintern"
- Info Weitergabe an die Homebase
- Family Besuche



Nichtsdestotrotz steigt die Vorfreude auf unsere geplante Reise und 365 Tage "Urlaub"!

                                       "sind dann mal kurz weg"