Zur Begrüßung in Ulaanbaatar (UB), der Hauptstadt der Mongolei, konnte man gleich mal ein Atomkraftwerk aus unserem Zugfenster bestaunen. Atomkraftwerke sind ja nicht wirklich unüblich, aber wenn es mitten in der Stadt steht und die Hälfte aller 2,5 Mio Mongolen in dieser Stadt lebt, ist dies doch eine Notiz wert.
Wie bereits erwähnt, die Hälfte der Bevölkerung lebt in UB. Das wäre so, wie wenn es 4 Mio Wiener gäbe...uaah schnell einen anderen Gedanken.
Dass das Land bis 1990 kommunistisch regiert wurde, müsste eigentlich nicht erwähnt werden. Das Stadtbild wird von Sowjetbauten dominiert, obwohl jedoch schon einige neue, moderne Komplexe im Zentrum gebaut wurden/werden. Mit dem Fall der Sowjetunion war es auch in der Mongolei vorbei mit dem Kommunismus und eine demokratische Regierung wurde installiert. Zu diesem Zeitpunkt kehrte auch der Buddhismus (bzw. die Religionsfreiheit) zurück, welcher von den Kommunisten nicht nur verboten worden war, sondern auch mit der Vernichtung von zahlreichen Klöstern und der Ermordung von 30000 Mönchen beinahe ausgelöscht wurde.
Der ganze Stolz der Bevölkerung liegt jedoch schon einige Jahrhunderte zurück. Chinggis Khaan und später seine Söhne eroberten beinahe den ganzen Eurasischen Kontinent. Im 13. und 14. Jahrhundert erstreckte sich das mongolische Reich vom Pazifik über China, Thailand, Halb Russland, Iran, Irak, Türkei bis nach Bulgarien und hatte auch Zugang zum Mittelmeer. Kein anderer Eroberer hatte ein derart großes Reich unter seine Fittiche.
UB ist eine ausgesprochen eigenwillige, aber interessante Stadt. Auf der einen Seite das moderne Westliche und auf der Anderen das Traditionelle. Es gibt in UB 3 Möglichkeiten ein Dach über den Kopf zu haben. Haus, Wohnung oder Jurte. Dies ist ein robustes, komfortables Zelt, welches als mobiles Zuhause dient. Eindeutig von Nomaden erfunden. Übrigens die Hälfte aller Mongolen wohnt in einer. Das führt zur flexiblen Nachbarschaft ;-)
Der Straßenverkehr in UB ist, bis man sich daran gewöhnt hat, lebensgefährlich! Mensch gegen Auto. Wer zuerst auf der Straße ist hat Vorrang. Die meisten Autos sind geländetauglich, was bei diesen Straßen eh ein 'must have' ist.
Informative Museen, Sights und natürlich die bereits asiatisch angehauchte Küche lässt einen Tag im Nu vergehen. Zum Glück interessiert es niemanden, für die paar Mongolen Kinofilme zu synchronisieren und so gingen wir sogar 2x ins Kino. Dank unserer Studentenausweise, die wir noch um 2 Semester verlängern konnten, kostete ein Film €2.-!
Essen für 2 -> €6.-
Busfahrt -> €0,10/pax
Hostel -> €5.-/pax und Nacht
Bier -> €1,70/0,5l (im Cafe und sogar frisch gezaft!)
Der Highlight war jedoch unser 2-tägiger Trip in den Gorkhi-Terelj National Park. Sensationelle Steinbildnisse und Berge, weite Steppenlandschaft gespickt von ein paar Jurten, unzählige Schafe, Kühe und Pferde die frei herumlaufen. Alle, ausser 2! Die mussten mit uns durch die Landschaft galoppieren.
Fazit: Gewöhnungsbedürftige Großstadt, aber atemberaubende Landschaft. Dieses Land können wir nur weiterempfehlen für 'Sommer'urlauber!
Bis Bald in Peking!